Geschichte

Die Gemeinde Sagogn liegt auf 780 m.ü.M. Sagogn liegt idyllisch über dem Rhein am Rand der Ruinaulta, dem so bezeichneten Grand Canyon der Schweiz. Mit einer Fläche von 685 Hektaren ist sie eine relativ kleine Gemeinde, mit 700 Einwohnern zählt Sagogn gleichwohl zu den grösseren der 16 Kreisgemeinden. Sagogn hat eine bedeutungsvolle geschichtliche Vergangenheit. Im 3. Jahrtausend vor Christus liessen sich die ersten Menschen auf dem Schutttmaterial des Flimser Bergsturzes nieder. Diese grosse geologische Verschiebung fand vor rund 13’000 Jahren statt. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches gab es in Sagogn im 6. Jahrhundert bereits eine Ortschaft bestehend aus drei Siedlungen mit vier Kirchen und Kapellen. Es ist als Besonderheit zu betrachten, dass ein grosser Teil Graubündens nicht von Süden, also von Italien und Rom aus, sondern von Norden, genauer von Irland aus, christianisiert wurden. Die Mariä Himmelfahrt geweihte Pfarrkirche sowie die östlich des Dorfteils Vitg dado gelegene Burgruine Schiedberg waren wichtige Ausgangspunkte der rätischen Christianisierungs- und Besiedlungsgeschichte. Im Frühmittelalter folgten irische Wandermönche wie Sigisbert, Columban, Ursicin, Othmar, Gallus und Fridolin den grossen Flussläufen um Westeuropa die frohe Botschaft zu vermitteln. Unterwegs zur Rheinquelle gründeten sie an verschiedenen Orten Hospize, so auch in Sagogn. Von hier aus wanderte Sigisbert bis nach Disentis wo er ca. um 550 n.Chr. das einflussreiche Kloster gründete. Diese Abtei gilt als das älteste Benediktinerkloster nördlich der Alpen.